Kangaroos
(Macropodidae)

Familie: Springbeutler(Marsupial)

Es gibt viele verschiedene Kängurus (übrigens: die 'alte' Schreibweise war Känguruhs!) die sich stark in Hinsicht auf ihr Aussehen und ihren Lebensraum unterscheiden. Allen Tieren dieser Familie gemeinsam sind jedoch die kräftigen Hinterbeine und die kurzen, fast verkümmerten Vorderbeine. Dank dieser stark ausgeprägten Hinterbeine ist es den Kängurus möglich, bis zu zehn Meter weit zu springen. Sie erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h und können 2,50 Meter hohe Hindernisse überwinden.

Die weniger entwickelten Vorderbeine werden hauptsächlich von den Männchen zum Austragen ihrer Revierkämpfe benutzt. Hierbei wird versucht, den Gegner durch geschickte "Boxschläge" aus dem Revier zu vertreiben. Die jungen Kängurus üben diese Boxkämpfe bereits spielerisch. Der lange Schwanz der Kängurus ist sehr muskulös und meist behaart. Beim Springen unterstützt er die Balance, beim Sitzen dient er als Stütze oder drittes "Standbein".

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Revierkämpfe der Kängurus
Das männliche Känguru wird in Australien oftmals 'Boomer' , das weibliche 'Flyer' und das Baby 'Joey' genannt!

Die bei allen anderen Beuteltieren besitzt auch das Känguruweibchen einen Brutbeutel. Ein Weibchen bringt ca. einmal jährlich ein Junges zur Welt, das ohne jegliche Hilfe der Mutter sofort nach der Geburt - nur wenige cm lang, völlig nackt und blind - seinen Weg in den Beutel findet. Diese natürliche Selektion lässt 'kranke' Tiere keine Chance! Im Beutel der Mutter befinden sich vier Zitzen, durch die das Jungtier die ideale Ernährung erhält. Nach einem halben bis einem ganzen Jahr verlässt das Junge den Beutel und bleibt noch etwa 50 Wochen bei ihr, bis es alleine zurechtkommt.

Wo der Name 'Kangaroo' herkommt Als die ersten Europäer diese ungewöhnlichen, hüpfenden und menschengrossen Tiere sahen, fragten sie einen Ureinwohner (Aborigine) nach dem Namen dieses Tieres. Dieser antwortete 'Kangaroo', was so viel wie 'ich verstehe nicht' bedeutet. Die Entdecker (eigenlich eher Besetzer) dachten natürlich, dieses wäre der Tiername.

Es gibt etwa 60 Arten von Kängurus, davon leben die meisten in Australien. Nur einige Arten kommen auch in Neuguinea vor. Zwei der bekanntesten Vertreter sind das Rote Riesenkänguru (Red Kangaroo) und das Graue Känguru (Eastern Grey & Western Grey Kangaroo).


Red Kangaroo (Rotes Riesenkänguru)

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Männliches Rotes Riesenkänguru

Das grösste aller Beuteltiere ist das männliche Riesenkänguru. Wenn es steht erreicht es bis zu 2m Höhe bei einem Gewicht von bis zu 90 kg! Die Weibchen werden oftmals gerade nur halb so gross. Ausserdem ist ihre Fellfarbe oft Grau mit einem leichten Blauton, während die Männchen passend zu ihren Namen dunkel rot sind. Rote Riesenkängurus leben im Herzen von Australien: in den Wüsten- und Steppengebieten Central Australiens.
Am Tage liegen diese riesen Beuteltiere im Schatten und erst gegen Abend und Nachts werden sie munter und gehen auf Jagd. Sie leben oftmals in kleinen Gruppen, manchmal sind sie auch Einzelgänger. Das Rote Riesenkänguru ist das am Besten an die trockene und heisse Wüste angepasste Känguruh. Viele Pflanzen, welche lebenswichtige Feuchtigkeit enthalten, trocknen nach längeren ausbleiben der Regenzeit aus, so dass die Springbeutler sich im Laufe der Zeit sehr stark an diese Steppen-Gebiete anpassen mussten.

Eine dieser Anpassungen ist eine Vermehrungs-Strategien (embryonic diapause). Dabei bekommt das weibliche Riesenkängaru sofort nach einem Jungen ein zweites. Dieses jedoch stoppt in der Embryo-Phase und 'wartet' in der Gebärmutter bis das erste Junge keine Muttermilch mehr benötigt und nicht mehr gesäugt wird. Erst dann entwickelt sich das zweite Känguru weiter und wird geboren.

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Weibliche Rote Riesenkänguru - manchmal weder rot noch gross !

Durch diese ungewöhnliche Gebär-Methode ist immer die optimale Versorgung möglich. Bei guten Bedingungen (genung Nahrung und Feuchtigkeit) können die Nachkömmlinge schnell heranwachsen, und bei grosser Trockenheit (und damit auch weniger Nahrung) wird nur ein Joey herangezogen, während das Zweite nur wenig Energie in der Gebärmutter verbraucht. Natürlich kommt es deshalb häufig vor, dass die Mutter zwei Känguru-Jungen säugen und versorgen muss.

 


Eastern Grey Kangaroo (Graue Känguru)

Das Graue (wie der Name schon verrät: grazes Fell !) Känguru kommt überwiegend in Tasmanien und an der Ostküste Australiens vor. Wie das Rote Känguru frisst es überwiegend Gras, lebt aber lieber dort, wo mehr Regen fällt und damit auch meistens ganzjährig viel Nahrung finden kann. Das Graue Känguru ist nicht ganz so gross wie das Rote Riesenkänguruh. Ein Männchen kann bis zu 66kg wiegen, das Weibchen etwa nur bis 32kg.

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Eastern Grey Kangaroo
Ein ähnlicher Vertreter dieser Känguru-Gattung ist das Western Grey Kangaroo, welches sich kaum vom Grauen unterscheidet.Sie leben überwiegend im Westen, doch in einigen Gebieten leben diese Kängurus vermischt.
Es ist nicht einfach beide Arten voneinander zu unterscheiden.Der einzige Unterschied liegt in der Farbe des Felles. Beim Western Grey Kangaroo ist es ein grauton leicht ins rötliche und beim Eastern' ist es ein eindeutiges grau. Beide Kangarus leben in kleinen Gruppen. Nur die ausgewachsenen Männchen verlassen oftmals die Gruppe.
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Western Grey Kangaroo- hier
ein Joey mit eher rötlichem Fell


Wallabies, Wallaroos und andere Kängurus

Ausser dem am haüfigsten vorkommenden Roten Riesenkänguru und dem Grauen Känguru gibt es, wie schon erwähnt, ca 60 weitere Arten wie z.B. Wallaroos, Wallabies und viele andere oftmals sehr kleine Känguru Arten. Diese gehören alle zur Unterfamilie der Macropods. Das grösste dieser weiteren Verwandten ist das Common Wallaroo. Es lebt in offenen Wälder und in der Nähe von Felsen und Höhlen. Eine von Touristen oft entdeckte Känguru-Art ist das Tammar Wallaby, welches auf Inseln an der Küste von Südaustralien leben (u.a. auch Kangaroo Island).

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Common Wallaroos
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Rock Wallaby
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Tammar Wallaby

 

 

 

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