• Vorwort
  • Ursprung
  • Herstellung
  • Spielweise
  • "Traumzeit"-Geschichten: Wie das Didgeridoo entstand
  • Erzählung aus Northern Territory
  • Erzählung aus Nord-Queensland
  • Aboriginal Namen fürs Didgeridoo
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    "Die geheimnisvolle Musik des Didgeridoos berührt die Herzen der Menschen und ruft uns unser spirituelles und weltliches Erbe in Erinnerung"
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    Vorwort
    Das Didgeridoo (Didjeridu) ist ein einzigartiges und fazinierendes Blasinstrument der australischen Ureinwohner. Gewöhnlich werden Didgeridoos als "männliches" Instrument betrachtet. Dies ist jedoch von Gegend zu Gegend unterschiedlich. In manchen Gebieten war es allen Männern zugänglich, während in anderen Tribes (Stämmen) das Didgeridoo-Spielen eine heilige Bedeutung hat. Hier durften nur auserwählte Männer das oftmals 2,5m lange sakrale Didgeridoo sehen und spielen. In anderen Kommunen betreuten Frauen das "Didgeridoo Dreaming" (Ritual und Mythos aus der "Dreamtime" - Traumzeit, der Urzeit der Aborigines, in der alles Leben entstanden ist und enden wird) und spielen sogar das Instrument.
    Beim "Corribori" (festliche Tänze) sind meistens alle Stammmitglieder versammelt und singen, tanzen und spielen zusammen mit anderen "Besuchern".
    Das Wort "Didgeridoo" wurde erst in den letzten Jahrzehnten erfunden. Da jeder
    Tribe seine eigene Sprache hat, gab bzw. giebt es natürlich auch unzählige Namen für dieses Blasinstrument wie z.B. Yidaki, Yedaki, Yiraki.

     

    Ursprung
    Der Ursprung des Didgeridoos ist nicht genau bekannt. Einige Forscher behaupten, es entstand erst vor etwa 1000 Jahren, andere schätzen das Alter auf mindestens 30000 Jahre. Die Erzählungen aus der Traumzeit führen den Gebrauch des Didgeridoos bis zur Schöpfung der Welt zurück. Da die Aborigines zu den ältesten Urvölkern der Erde zählen, ist das Blasinstrument auf jeden Fall eines der ältesten Musikinstrumente unserer Erde. Ursprünglich war das Didgeridoo wahrscheinlich nur in Nordaustralien verbreitet, insbesondere in den "East Kimperleys" in Western Australia und im Northern Territory sowie im Norden von Queensland. Dieses belegen die z.T. dort entdeckten Höhlenmalereien der Ureinwohner. Inzwischen ist das Didgeridoo fast auf den ganzen Kontinent verbreitet und wird von vielen Tribes gespielt.

     

    Herstellung
    Didgeridoos werden aus Baumstämmen und Ästen (überwiegend Eukalyptusholz), welches vorher von Termiten ausgehüllt wurden, hergestellt. In einigen Gebieten (Cape York - Nordqueensland) werden sie auch aus Bambusholz gefertigt. Nachdem die Holzrinde entfernt worden ist, werden die Instrumente oftmals mit Totemsymbolen aus der Traumzeit, Tieren und anderen Zeichen bemalt, wobei traditionell Ocker- und Tonfarben benutzt werden. Heute werden natürlich überwiegend nicht so empfindliche Lackfarben genommen. Die Längen der Instrumente liegen zwischen 1m und 1,5m bei einem Durchmesser von etwa 6 bis 10cm. Einige Didgeridoos können bis zu 2,5m lang sein. Die Tonlagen hängen entscheident von der Länge und dem Durchmesser ab.

     

    Spielweise
    Gespielt werden die Didgeridoos mit Hilfe des Zwerchfells, der Wangen und mit locker vibrierenden Lippen, wobei ein tiefer pulsierender Grundton entsteht. Durch verschiedene Techinken ist es möglich viele verschiedene Töne und Geräusche zu erzeugen. Durch das "circular breathin" (zirkulierendes Atmen) ist es möglich, das Instrument durchgehend und ohne den Grundton zu unterbrechen zu spielen. Hierbei wird durch die Nase eingeatmet und durch den Mund wieder ausgeatmet. Gute Spieler können so mehrere Minuten oder sogar Stunden durchgehend ihre Melodien spielen.
    Das Didgeridoo-Spielen hat eine positive Auswirkung auf Körper, Geist und Seele. Die vermehrte Atmung und Lungenaktivität steigert den Sauerstoffgehalt des Körpers. Die vibrierenden Lippen (alle Akkupunkturmeridiane werden hier repräsentiert) "öffnen" und regen die Energiebahnen an und lassen dadurch die Lebensenergie oder den "Chi" freier fließen. Einige Spieler fallen nach längeren Spielen sogar in Trance und verlieren so "Raum und Zeit". Vielleicht eine der Möglichkeiten, dem australischen Urvolk und ihrer Lebenseinstellung näher zu kommen und verstehen zu lernen ...

     

    Dreamtime Stories - Traumzeitgeschichten
    Zwei Geschichten aus der Traumzeit, über die Entstehung des Didgeridoos

    Erste Erzählung aus dem Arnhem Land, Northern Territory

    Vor langer Zeit durchwanderte ein Stamm auf der Suche nach Nahrung das Arnhem Land.
    Das Leben war schön und das Volk war glücklich, bis ihm eine grosse Tragödie zustieß ...

    Eines Tages entfernten sich zwei schöne Schwester von ihren Stamm, um Früchte zu sammeln. Weit weg von jeder Hilfe, wurden sie von einem Riesen entdeckt und entführt. Die Schwestern versuchten immer wieder zu entfliehen, jedoch vergeblich. Einmal jedoch, während der Riese auf der Jagd war, gelang ihnen doch die Flucht. Die beiden Schwestern fanden nach langen Suchen zu den Jagdgründen ihres Stammes zurück.
    Als der Riese entdeckte, dass seine Frauen verschwunden waren, wurde er sehr wütend. So machte er sich auf ihre Spur, um sie wieder zurückzuholen.
    Die Stammesältesten - sie wußten, der Riese würde wieder kommen - entschlossen sich dem Riesen eine Falle zu stellen. Sie bauten eine Fallgrube und als der böse Riese erschien, lockten sie ihn mit Hilfe der beiden schönen Schwestern in die Grube.
    In der Falle gefangen, bewarfen ihn die Jäger des Stammes mit so vielen Speeren, daß er wie ein Stachelschwein aussah. als er sich vor Schmerzen wand, blies er auf seinen Penis und es kam
    ein erstaunlicher Ton heraus.
    Die Männer waren so erstaunt über diesen Ton, so daß sie ihn nachzuahmen versuchten. Sie hatten aber kein Glück bei ihrem eigenen Versuch. So gingen sie in den Wald und fällten einen Baumstamm, welcher von Termiten ausgehöhlt war. Als sie in dieses Holzrohr bliesen, waren sie in der Lage, den selben Ton zuerzeugen, wie der böse Riese.
    Von diesem Tage an wurde das Didgeridoo bei ihren Gesängen und Tänzen verwendet...


    Zweite Erzählung aus Nord-Queensland

    Die Frauen von einem Volk im Norden von Australien waren unterwegs, um Holz für das Feuer zu sammeln. Einer der Holzstämme war hohl. Während des Tages fing der Wind an zu blasen und man hörte einen fremden aber fazinierenden Ton. Nach eingehender Suche, fanden die Stammesmitglieder heraus, dass der Ton aus dem Holzstapel kam.
    Wenn der Wind blasen kann, so überlegten die Ureinwohner, so können sie es auch
    Sie bauten sich solche Klangrohre und veranstalteten ein Tanzfest...


    Es gibt so viele verschiedene Namen, die Aboriginals dem Didgeridoo gaben, dass es wohl auch genauso viele Erzählungen und Geschichten über das Instrument gibt.

     

     

    Aboriginal Namen fürs Didgeridoo

    Es gibt mindestens 50 bekannte Aboriginal Namen fürs Didgeridoo. Einige sind Bambu, Bombo, Kambu, Pampuu, (Herkunft von Bamboo/Bambus), Garnbak, Illpirra, Martba, Jiragi, Yiraki, Yidaki. Die Liste enthält weitere Bezeichnungen des Didgeridoos:

    Region
    Tribal Group
    Name für Didgeridoo
    Arnhem Land, NT
    Gupapuygu
    Yiraka (engl. windpipe)
    Arnhem Land, NT
    Djinang
    Yirtakki
    Katherine, NT
    Jawoyn
    artawirr (engl. hollow log)
    Kakadu, NT
    Gagudju
    garnbak
    Mornington Island
    Lardil
    djibolu
    Roebourne, WA
    Ngarluma
    Kurmur
    Kimberleys WA
    Nyul Nyul
    ngaribi (engl. bamboo)
    Adelaide River (Kakadu)
    Warray
    bambu
    Alligator River (Kakadu)
    Mayali
    martba
    Alice Springs, NT
    Arrernte
    Ilpirra
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